Durch die Ausübung eines Vorkaufsrechts konnte die Landeshauptstadt Stuttgart die Objekte Eberhardstraße 28 und Steinstraße 4 inmitten der Stuttgarter Innenstadt erwerben. Im Rahmen des städtischen Projekts AKUT (Aktivierungs- und Transformationsstrategie für die Stuttgarter Innenstadt) beauftragte das Hochbauamt der Landeshauptstadt Stuttgart die albrings + müller ag mit einer interdisziplinären technischen Bestandsuntersuchung beider Objekte sowie dem dazwischenliegenden Verbindungsbauwerk. Ziel der Untersuchung war es, die grundsätzliche Eignung der Bestandsgebäude für zukünftige Nutzungen zu bewerten. Eine mittelfristige Neukonzeption der Gebäude war geplant. Im Fokus der Untersuchung stand dabei die Frage, inwiefern die bestehende Gebäudestruktur und technische Gebäudeausrüstung erhalten werden können und welche Bauteile für eine Weiternutzung grundlegend angepasst oder saniert werden müssen. Zudem sollte eine mögliche Zwischennutzung der ebenerdig zugänglichen Ebenen betrachtet werden, um den Zeitraum bis zu einer Neukonzeption zu überbrücken und Leerstand zu vermeiden. Die interdisziplinäre Analyse umfasste neben der baurechtlichen Einordnung auch die Bereiche Gebäude- und Tragwerksplanung, technische Gebäudeausrüstung, Bauphysik, baulicher und technischer Brandschutz sowie eine Bewertung möglicher Gefährdungen durch Gebäudeschadstoffe im Bestand.
Herausforderungen
Für eine weitere Nutzung der Gebäude sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Das Parkhaus kann technisch nicht komplett unabhängig vom ehemaligen Kaufhofgebäude betrieben werden, da wesentliche Versorgungseinrichtungen über das Kaufhofgebäude gesteuert werden. Zudem bestehen im Parkhaus verschiedene Stellplatzverpflichtungen sowie Zufahrtsrechte in die Untergeschosse benachbarter Grundstücke. Bei einem Teilrückbau des ehemaligen Kaufhofgebäudes ist zu beachten, dass die verbleibenden Gebäudeteile ausreichend ausgesteift sind und die Auftriebssicherheit gewährleistet ist. Zudem sind für eine weitere Nutzung detaillierte Untersuchungen und Instandsetzungsmaßnahmen des Tragwerks erforderlich.
Mehrwerte
Die umfassende Bestandsuntersuchung ermöglichte dem Auftraggeber eine fundierte Einschätzung des baulichen und technischen Zustands der Liegenschaften. Dabei wurden vorhandene Mängel systematisch erfasst, Risiken bewertet und entscheidungsrelevante Erkenntnisse für eine zukünftige Nutzung abgeleitet. Neben den technischen Aspekten spielten auch die baurechtliche Einordnung sowie objektspezifische Besonderheiten eine wesentliche Rolle – darunter insbesondere die technische Abhängigkeit des Parkhauses vom ehemaligen Kaufhofgebäude und das unter einer öffentlichen Verkehrsfläche verlaufende Brückenbauwerk. Aufgrund der zentralen Lage der Gebäude im Herzen Stuttgarts wurde ein besonderes Augenmerk auf die Potenziale und Grenzen möglicher Zwischen- oder Umnutzungen gelegt, um die begrenzten Flächenressourcen in der Innenstadt bestmöglich auszuschöpfen. Die Bestandsuntersuchung bildet die Basis für weitere Konzeptionen und Planungen seitens der Landeshauptstadt Stuttgart.
Projektdaten
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Leistungsbereich
Transaktion + Investition
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Leistung
Technische Due Diligence
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Auftraggeber
Landeshauptstadt Stuttgart Amt für Stadtplanung und Wohnen (Amt 61) vertreten durch das Hochbauamt
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Fokus
Bestandsuntersuchung
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Grundstücksfläche
ca. 4.000 m²
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Anzahl der Objekte
2
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Baujahr
1960/1961
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Standort
Stuttgart
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Projektbesonderheiten
Umfang der Betrachtung, Anzahl der untersuchten Gewerke, Brückenbauwerk als Verbindungsteil, Abhängigkeit der Gebäude untereinander
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Leistungszeitraum
06/2024 bis 09/2024
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Bruttogrundfläche
ca. 42.000 m²
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Projektumfang
Kaufhaus mit 7 oberirdischen und 3 unterirdischen Geschossen, Parkhaus mit 4 oberirdischen und 3 unterirdischen Geschossen
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